Wie die Prämien Size, Value und Profitabilität die Altersvorsorge unterstützen können
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Ein diversifiziertes Aktienportfolio mit moderater Ausrichtung auf die Size-, Value- und Profitabilitätsprämien kann Anlegern helfen, ein größeres Vorsorgevermögen aufzubauen.
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Mit einer solchen Faktorstrategie können sie die Lebensdauer ihres Portfolios im Ruhestand verlängern und ihre Erbmasse vergrößern.
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Gegenüber einem Marktportfolio müssen sie dabei nur geringfügig höhere Risiken eingehen.
Bei der Altersvorsorge entscheiden sich viele Anleger für ein Aktienportfolio, das einen diversifizierten Marktindex abbildet. Einige investieren direkt in einen entsprechenden Indexfonds, andere indirekt, zum Beispiel über einen Zielfonds. Marktportfolios sind beliebt, doch schöpfen sie das vorhandene Renditepotenzial unter Umständen nicht vollständig aus. Mit einem Core-Aktienportfolio – einem kostengünstigen und diversifizierten Aktienportfolio mit einer moderaten Übergewichtung der Size-, Value- und Profitabilitätsprämien – können Anleger höhere erwartete Renditen anstreben und dabei das Risiko von Minderrenditen gegenüber dem Markt begrenzen.
In einer aktuellen Dimensional Studie untersuchen wir die Vorteile eines Core-Aktienportfolios für die Altersvorsorge. Die Vorteile beginnen in der Akkumulationsphase und verstärken sich durch den Zinseszinseffekt. Ein Beispiel: Zwei Anleger zahlen ab dem 25. und bis zum 65. Lebensjahr in ein Vorsorgekonto mit konventionellem Target-Date-Gleitpfad ein. Ein Anleger investiert den Aktienanteil in ein Core-Portfolio, der andere in ein Marktportfolio ohne Prämien-Ausrichtung. Wie die Ergebnisse unserer Studie (in Abbildung 1 zusammengefasst) zeigen, kann der Anleger mit dem Core-Portfolio bis zum Renteneintritt im 65. Lebensjahr im Durchschnitt 15% bis 20% mehr Vorsorgevermögen aufbauen als der Anleger, der in ein Marktportfolio investiert.
Prämienbonus
Verteilung des Vorsorgevermögens zum Renteneintritt ohne/mit Faktorprämien in der Aktien-Allokation.
Die Vorteile des Core-Aktienportfolios, die wir in der Akkumulationsphase beobachtet haben, setzen sich auch im Ruhestand fort. Zurück zu unserem Beispiel: Gehen wir davon aus, dass das Portfolio beider Anleger bei Eintritt in den Ruhestand zu jeweils 50% aus Aktien und Anleihen besteht und jedes Jahr der gleiche inflationsbereinigte Betrag entnommen wird. Wenn sich die Aktienrenditen in Zukunft ungefähr so entwickeln wie in der Vergangenheit, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass einer der beiden Anleger sein Portfolio noch während seiner Lebenszeit erschöpft (Abbildung 2). Dennoch schneidet das Core-Portfolio besser ab, was, wie wir in der Studie nachweisen, zu einer höheren Erbmasse führt. Wenn die Aktienrenditen zukünftig niedriger ausfallen als bisher, steigt in beiden Fällen das Risiko einer vorzeitigen Portfolioerschöpfung. Doch auch hier ist das Core-Portfolio mit einer durchschnittlichen Ausfallquote von 13% statt 20% im Vorteil. Die Nachteile einer reinen Indexstrategie sind erneut erheblich, das Risiko einer vorzeitigen Portfolioerschöpfung steigt um sieben Prozentpunkte und somit um 54% gegenüber dem Core Portfolio.
Prämienbonus
Wahrscheinlichkeit einer frühzeitigen Portfolioerschöpfung ohne/mit Faktorprämien in der Aktien-Allokation
Natürlich müssen Anleger für die Vorteile des Core-Portfolios einen gewissen Tracking Error gegenüber dem Markt in Kauf nehmen, der bei der Abbildung eines Marktindex per Definition vermieden wird. Unsere Ergebnisse zeigen jedoch: Wenn es um eine Reduzierung des Tracking Error geht, ist die Medizin womöglich schlimmer als die Krankheit. Wir kommen in unserer Analyse zu dem Ergebnis, dass Anleger mit einem Marktindexportfolio im Durchschnitt mit 15% weniger Vorsorgevermögen in den Ruhestand gehen. Würden Sie auf diese erwarteten 15% verzichten, nur um jeglichen Tracking Error zu vermeiden?
Altersvorsorge bedingt einen langen Anlagehorizont, sodass Anleger Prämien zuverlässiger abschöpfen und stärker von höheren erwarteten Renditen profitieren können. So werden Core-Aktienstrategien zur attraktiven und praktischen Alternative zu klassischen Indexstrategien – eine Alternative, mit der Anleger ihre Vorsorgeziele besser erreichen können.
Die Studie finden sie auch auf SSRN (auf Englisch).
Glossar
Portfolioentnahmen nach der 4%-Regel: Die 4%-Regel wurde von William Bengen Mitte der 1990er Jahre als Faustregel entwickelt, die Anlegern helfen soll, den Betrag zu bestimmen, den sie im Ruhestand jährlich ausgeben wollen.
Ansparphase: Im Zusammenhang mit Investitionen für den Ruhestand umfasst die Ansparphase alle Jahre vor dem Ruhestand.
Bootstrap-Simulation: Im Zusammenhang mit den obigen Ergebnissen besteht eine Bootstrap-Simulation darin, zufällige Teilstichproben aus der historischen Renditestichprobe zu ziehen und eine Variable (z. B. das Vermögen zu Beginn des Ruhestands) anhand der Teilstichproben zu berechnen.
Erwartete Rendite: Erwartete Gewinn eines Wertpapiers (Kurssteigerung + Zins-/Dividendenzahlungen) in einem bestimmten Zeitraum, geteilt durch den aktuellen Marktpreis.
Markt(index): Bezieht sich hier auf Indexfonds, die einen breiten Marktindex wie den Russell 3000 oder den MSCI ACWI abbilden.
Size-, Value- und Profitabilitätsprämien: Die Size-Prämie bezieht sich auf die Tendenz, dass Aktien von Emittenten mit geringer Marktkapitalisierung sich besser entwickeln als Aktien von Emittenten mit hoher Marktkapitalisierung. Die Value-Prämie bezieht sich auf die Tendenz von Aktien mit niedrigen relativen Preisen (Aktienkurs dividiert durch eine buchhalterische Kennzahl wie den Buchwert), eine bessere Performance zu erzielen. Die Profitabilitätsprämie bezieht sich auf die Tendenz von Aktien von Emittenten mit hohen relativen Betriebsgewinnen (Betriebsgewinne dividiert durch eine buchhalterische Kennzahl wie z. B. den Buchwert), eine bessere Performance zu erzielen.
Tracking Error: Die Standardabweichung der Renditedifferenz zwischen zwei Portfolios, von denen eines in der Regel eine Benchmark ist. Der Tracking Error ist daher ein Maß dafür, wie stark ein Portfolio von seiner Benchmark abweicht.
Anhang zur Methodik
Wir betrachten einen hypothetischen Anleger, der im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand geht und bis zum Alter von 95 Jahren nach der 4-Prozent-Regel Geld aus seinem Portfolio entnimmt. Die Ausgaben im Ruhestand belaufen sich auf 4% des Anfangsvermögens bei Renteneintritt. Die Ausgaben bleiben inflationsbereinigt während des gesamten Ruhestands konstant. Der Anleger entnimmt den Betrag jeweils zu Beginn jeden Monats, das Portfoliovolumen entwickelt sich dann entsprechend den erzielten Renditen. Erreicht das Portfolio den Wert von null, ist es erschöpft.
Alle in den Simulationen verwendeten Renditen sind inflationsbereinigt. Die Inflation wird gemessen am US-amerikanischen Verbraucherpreisindex.
Bei der Berechnung der Portfoliorenditen gehen wir von einer konstanten 50/50-Aufteilung zwischen Aktien und Anleihen aus. Als Näherungswert für das Markt- und das Core-Portfolio werden der CRSP Deciles 1-10 Index bzw. der Dimensional US Adjusted Market 1 Index verwendet, die Wertentwicklung von Anleihen wird dargestellt durch fünfjährige US-Staatsanleihen (Treasury Bonds). Der Beobachtungszeitraum reicht von Juni 1927 bis Dezember 2022.
Für jeden simulierten Ruhestand verwenden wir 30-jährige (360-monatige) Renditereihen aus unserer Stichprobe. Zur Berechnung der inflationsbereinigten Jahresrenditen verwenden wir die Block-Bootstrap-Methode mit einer durchschnittlichen Blockgröße von 10 Jahren (120 Monaten).
Wir führen ein Bootstrapping der Renditen anhand der tatsächlichen historischen Verteilung und einer konservativen Verteilung durch. Die konservative Verteilung wird berechnet durch Subtraktion des 1,65-fachen Standardfehlers (1,65 x 1,89% = 3,1%) der durchschnittlichen Aktienrendite vom historischen Durchschnitt (8,1%). Dies entspricht einer langfristigen inflationsbereinigten Aktienrendite von 5,0%, was dem fünften Perzentil der geschätzten Verteilung der durchschnittlichen historischen Rendite entspricht.
Die Prognosen sowie andere Informationen aus den Stichproben, die per Bootstrapping-Verfahren erstellt werden und die Wahrscheinlichkeit verschiedener Anlageergebnisse zum Gegenstand haben, sind naturgemäß hypothetisch, stellen keine tatsächlichen Anlageergebnisse dar und garantieren keine zukünftigen Erträge. Die Ergebnisse werden mit jeder Simulation sowie im Laufe der Zeit variieren.
RECHTLICHE INFORMATIONEN
Risiken
Kapitalanlagen beinhalten Risiken. Die Anlagerendite und der angelegte Kapitalwert können schwanken, sodass der Wert der Anteile eines Investors bei Rückgabe über oder unter dem Erwerbskurs liegen kann. Vergangene Wertentwicklungen sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Es gibt keine Garantie dafür, dass Strategien erfolgreich sind.
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